CUNILL LUXOMATIC 55dB

Die Cunill Luxomatic ist eine recht große „on Demand“-Mühle, deren Design sich etwas vom üblichen Mühleneinerlei abhebt (ob man’s mag ist noch mal ne andere Frage).
Durch den entkoppelten Aufbau von Motor & Gehäude soll die Mühle sehr leise sein.
Die „inneren Werte“ sind Gastromühlen-Standard.
Ich habe die Mühle gelabelt bei GGM Gastro gekauft (die Preise auf der Webseite sind zzgl. Mwst., ggf. plus Paypal Aufschlag und umfassen ohne Aufpreis nur eine einjährige Ersatzteilgarantie).

1. Fakten:
- Abmessungen: B 285 / T 405 / H 625 mm mit kleinem Hopper (Herstellerangaben, nachgemessen), mit großem Hopper 710, ohne Hopper 480
- Gewicht: 17,5 kg
- Lautstärke lt. Hersteller: 55 db / von mir gemessen: 74 db(A) mit einer Armlänge Abstand den Pegelmesser auf Mühle gerichtet (zum Vergleich: San Marco SM/MK 79 db, Eureka Mythos 87 db (Achtung: 10 db mehr = doppelte Lautstärke !).
Die Mühle ist wirklich recht leise, aber 55 db hat sie vielleicht auf freier Wiese ohne Bohnen drin…
- 64 er Scheiben Mahlwerk, 1.300 Umdrehungen
- Mahldauer für eine Portion (8,5 g): ca. 3,3 Sekunden
- Stromverbrauch: 500 W
- Genauigkeit Dosierung: +/-0,6 g (Schwankung also von 8,0 - 9,2 g)
- Totraum: 10,9 g Mehl, 3,2 g Brocken
- Preis: gekauft für insgesamt 470,- (der bei GGM angegebene „Normalpreis“ von 836,- zzgl. Mwst. = 995,- ist natürlich Wunschdenken).

2. Handling:
Die „on Demand“-Mühlen unterscheiden sich ja alle nur in Kleinigkeiten, die aber im täglichen Umgang entscheidend sein können.
Also los: Hauptschalter an, Display leuchtet.
Siebträger unter den Auswurf, Taste für Einser oder Zweier antippen, Mühle mahlt (recht schnell und leise). Mahlgut kann je nach Kaffeesorte/Mahlgrad schon mal etwas klumpen. Stört mich nicht und macht auch beim Tampen bzw. beim Bezug keinen Ärger (keine Neigung zum Channeling).
Geht Mehl daneben ? So gut wie gar nicht. Selbst bei den kleineren Spaziale Sieben nicht.

- Nachmahlen ?
Das ist mal clever gelöst: Mittleren Knopf antippen. Mühle malt, so lange man den Finger auf dem virtuellen Knopf hat. Damit schafft man auch extrem kleine Mengen.

- Einstellung der Bezugsmenge:
Etwas unpraktisch gemacht: Man muss die Tasten für 1 bzw. 2 Portion gleichzeitig antippen. Jetzt ist man (wenn man nicht aus Versehen den Einser- oder Zweierbezug ausgelöst hat) im Programmiermodus.
Jetzt ist es einfach:
Einmal mittlere Taste drücken: Einstellung Sprache, zweimal: Einsermenge (ggf. mit +/- ändern), dreimal drücken Zweiermenge, vier Mal drücken Anzahl Portionen, die gemahlten wurden.
Kurz warten: Programmierbereich verlassen.

- Einstellen des Mahlgrads: Das übliche Runterdrück-Dingens an der Seite - Einstellung gerastert. Hab drei verschiedene Sorten probiert - Einstellung ist sehr fein abgestuft, das passt.
Durch die „schwimmende“ Lagerung des Mahlwerks muss man bei der Verstellung etwas aufpassen, weil man ja mit runterdrücken des Justierknopfes das Mahlwerk mit bewegt. Ist aber nicht wirklich problematisch.

- Geschmack: Detailbeschreibungen würde ich nur machen, hätte ich über einen ausreichend langen Zeitraum die gleichen Bohnen (selbe Lieferung, besser selbe Tüte) in zwei Mühlen gehabt und ausreichend oft verglichen. Hab ich aber nicht.
Von daher sag ich nur: Geschmacklich unauffällig.

- Reinigung: Ist etwas frickelig, macht man aber ja auch nicht dauernd.

3. Verarbeitung/Besonderheiten:
- Die obere Mahlscheibe sitzt in einem Plastikteil. Das ist aber so massiv und groß, dass ich da wenig Sorge habe. Auch der Auswurfschacht ist aus Plastik - dort blieb auch nach drei Wochen Nutzung nur ganz wenig Mehl hängen.
- Timer: Am Display gibt es eine vierte Taste (mittig unten). Die zählt, so lange man drauf drückt, die Zeit. Und sagt dann, ob der Mahlgrad stimmt. Sprich: Wenn man während des Bezugs da drauf drückt, wird die Zeit angezeigt (und hinterher erscheint die Anmerkung zum Mahlgrad). Kann ganz hilfreich sein.
- Der große Bohnenbehälter ist angeblich unzerbrechlich. Ich habe drauf verzichtet, das zu verifizieren.
- Der Gehäusekörper ist zweiteiliger Aluguss. Absolut stabil - allerdings sieht man die „Nähte“, an denen beide Teile aneinanderstoßen. Ist aus Wartungsgesichtspunkten aber keine doofe Lösung.
- Der Bohnenbehälter ist sehr fest fixiert. Gut.
- Der Wechsel der unteren Mahlscheibe ist durch eine magnetisches Spezialwerkzeug einfach - s. Video Herstellerseite.
- der obere Mahlkranz wird durch eine große Feder nach oben gedrückt - Abwandlung des Mazzer Prinzips mit den drei Federn. Könnte beim portionsweise mahlen von Vorteil sein (weil die Scheiben auseinander gedrückt werden

4. Fazit:
Solides, großes Teil, recht leise, recht schnell, saut kaum rum. Einige nette durchdachte Details.
Für den genannten Preis wirklich günstig.
Nachteile:
Dosierung bei kleinen Mengen (Einserbezug) ungenau.
Totraum recht groß.