Espressosorten.de: La Spaziale

LA SPAZIALE: VON VIVALDI I zu II zur DREAM

Hier meine gesammelten Berichte zu La Spaziale Maschinen in "umgekehrter Reihenfolge" - also neueste Maschine (Dream ) zuerst.

LA SPAZIALE DREAM

LA SPAZIALE DREAM

Irgendwie war nach gut 5 Jahren Zeit für was Neues.
Nach Vivaldi I kam die Vivaldi Ii und jetzt eben die Dream.
Der Hauptunterschied zur Vivaldi II liegt im Wegfall des Tastenfelds zugunsten eines Touchpads und erweiterten Einstellmöglichkeiten. Außerdem hat die Dream einen PID gegenüber des Zweipunktreglers der Vivaldi.
Der Rest scheint identisch (Brühgruppe, die beiden Kassel, Gehäuse).
Daher werde ich darauf nicht näher eingehen; die Spaziale ist einer der besten Dualboiler-Maschinen (egal ob die Dream oder die Vivaldi), die auch keinen Vergleich mit der teureren Marzocco GS3 scheuen muss (ich konnte einige Tage beide Maschinen vergleichen).
Und auch wenn ich fast keinen Parallelbetrieb der beiden Vivaldis hatte: Das Ergebnis in der Tasse scheint mir gleich zu sein. Kein „Fremdeln“ an der neuen Maschine, aber auch keine „Aha“-Effekt.
Daher soll es hier nur um die Details, die Features, um den täglichen Umgang gehen.

Die Temperaturstabilität war auch bei der „alten“ Spaziale gut - ich hatte nie ein Problem mit dem Zweipunktregler. Allerdings waren die Messwerte an der alten nie ganz so genau wie meine erste Messung an der neuen. Ich hab erst einen Messdurchgang gemacht, der war aber erstaunlich: Einstellung 92 Grad bei 0 Grad Offset. Messergebnis: recht kurzer Anstieg, dann 92 Grad. Und zwar ziemlich lang.

Info zur Messung: Die beiden Duschen abnehmen, Temperaturfühler in eine Öffnung der Duschplatte stecken. Hier herrschen schon etwa 84 - 88 Grad (Stillstand, ohne Wasserbezug). Jetzt Bezug ohne Siebträger starten (Preinfusion lässt Wasser anfangs eher tröpfeln). Der Temperaturfühler ist so schnell, das es nicht viel Wasser braucht, damit er - in diesem Fall - die 92 Grad erreicht und ne ganze Weile hält.
Ja, ich weiß, die korrekte Methode wär mit dem Scace und geringer Durchflussrate - aber ich wollte mit geringem Aufwand wissen, ob die Wassertemperatur, die auf den caffe trifft, mit der angezeigten Temperatur übereinstimmt. Tut sie. Und zwar mindestens so lange, wie ein Doppelbezug dauert. Das reicht mir erstmal als Info.

Ein paar Eindrücke aus dem täglichen Gebrauch:

- Duschplatte: die ab Werk gelieferte 13er ist Blödsinn. Wie auf den Bildern zu sehen, ist der Einser Siebträger mit 8,3 g schon so voll, dass der Abdruck der Schraube suchtbar ist. Das bedeutet, dass der caffe fast keinen Platz zum Aufquellen hat und - schlimmer - die Gefahr groß ist, dass der Puck einreißt (war Zufall, dass es beim Probieren so extrem war - zeigt aber, was ich meine). Also die 11er nehmen und alles ist gut.
Das ist natürlich nicht Dream-spezifisch.

- Dusche: Die Dusche ist ja bei der Spaziale zweiteilig. Die große Dusche (die direkt auf die Duschplatte kommt) hat eine neue Form. Es gibt eine Art „Dachrinne“, die das Wasser führen soll. Nette Idee, ob’s viel bringt ? Keine Ahnung, ging mit der alten Dusche auch.

- Dampflanze/Dampfhahn
Die Position der Dampflanze wurde verändert. Sie sitzt etwas weiter „innen“. Damit ist die Position, die ich immer zum Milchaufschäumen nehme (seitlich, Dampflanze), nicht mehr möglich. Seitlich geht schon, aber da steht die Dampflanze schief und es ist wenig Platz, das Milchkännchen zu bewegen.
twas bessser geht es, wenn die Dampfalanze nach vorn zeigt - aber auch hier: Dampflanze steht immer schräg und es ist wenig Platz. Ist einfach unkomfortabel und nervt mich.
Der Dampfknebel ist o.k. (kurzer Regelweg), aber der alte lässt sich leichter/besser greifen und drehen.

- das Touchpad:
Vorteil gegenüber früher: die „Tasten“ sind verschleißfrei (bei meiner alten wurde die eine Bezugstaste langsam zickig)
Nachteil: Position von Ein/Aus, Heißwasser & Dampfkessel „Tasten“: Grad bei der Heißwassertaste muss man gut „zielen“ um nicht aus Versehen den Dampfkessel auszuschalten. Was nicht schlimm ist, wenn man’s sofort merkt. Sonst schon…

- Barista Lights: Lassen sich programmieren: An/Aus/automatisch bei Bezug. Gute Idee. Besser wär’s, sie wären leicht schräg montiert. So leuchten sie konsequent an der Mitte unterm Siebträger vorbei (o.k., beim Doppelbezug geht’s besser, logisch). Aber leicht schräg, würd’s für beides funktionieren.

- Timer: eingebaut. Und sogar verständlich zu programmieren. Dickes Plus

- Siebträgerdichtung: Warum auch immer, wenn der Brühkopf doch unverändert ist - die Dichtung geht sehr stramm - da war bei der alten viel angenehmer. Da ging der Siebträger ohne viel Kraft rein und hielt trotzdem gut. O.k., Kleinigkeit.

- Dampf: scheint mir schon bei niedrigem 1 bar etwas kräftiger/konstanter zu sein.

- Regelbereich Temperatur: von 85 Grad bis 100 Grad. Das ist deutlich angenehmer als vorher, wo man den Bereich unter 90 Grad nur durch „Zweckentfremdung“ des Offsets verwenden konnte.

- Programmierung: Alles, was ich programmieren wollte, hab ich ohne große Mühe gefunden. Ist ganz gut gelöst. Mit irgendwelchen PID-Einstellung hab ich mich noch nicht befasst - aber warum auch ?

- Siebträger: Wurden neu designt. Sehen schön aus. Fühlen sich nur lausig an, weil Hartplastik verwendet wurde.

- Endlos-Taste: Brauch ich nicht; ich kam mit den zwei Bezugstasten an er Vivaldi gut klar. Aber schadet nix…

Fazit:

Einiges wurde verbessert, einiges (in meinen Augen) verschlechtert. Gut ist die Maschine allemal. Letztlich macht man weder mit der Vivaldi II noch mit der Dream was falsch.

SPAZIALE S1 - VERSION II

 

Ich hatte schon einige Zeit auf eine günstige Gelegenheit gewartet, mir eine "Vs.II" zu kaufen, da die (zumindest auf dem Papier) die meisten meiner o.g. Kritikpunkte behebt.

Jetzt (Januar 2009) war's soweit.

 

Macht die Vs.II wunschlos glücklich ?

Natürlich nicht - das wär ja auch ein Wunder.

 

Hier meine Eindrücke - meist mit dem direkten Bezug zur Vs.I

Bilder spar ich mir weitgehend. Hier gibt's jede Menge.

 

Optik/Seitenteile:

Wie gewohnt. Das Doppelmanometer sieht mit seinen kräftigen Farben nicht grad gut aus; fällt aber auf Grund der Platzierung nicht sehr auf. Dafür ist's praktisch, Brüh- und Dampfdruck sehen und kontrollieren zu können.

Die schwarzen Seitenteile sehen erheblich besser aus als die grauen an meiner "alten" Spaziale.

 

Siebträger/Siebe:

Irgendwas ist anders. Die Siebträger sind etwas leichter als die alten. Die Ausläufe sind geringfügig anders geformt.

Dusche und/oder Siebträger und/oder Siebe lassen minimal weniger Platz als bei der alten Version. Auch dort war kaum noch Platz zur Dusche, wenn man 7,5 oder 8 g pro Portion verwendet. Nebeneffekt: schnelles Channeling durch Pulverreste, wenn man die Dusche nicht dauernd abwischt.

Der Platz zur Dusche ist hier nochmal minimal kleiner geworden.

 

Duschplatte:

Die ist wie bei der alten Version.

Wie oben beschrieben bleibt nun noch einen Tick weniger Platz als früher.

Daher habe ich die Standardduschplatte mit 13 mm Höhe gegen eine andere mit 11 mm getauscht.

Damit klappt's hervorragend: der caffe kann etwas bis zur Dusche quellen, klebt aber nicht sofort fest.

 

Pre-Infusion:

Schaltbar bis zu 8 Sekunden mit Wasserdruck. Sehr schön. Nicht die "Magnetventil auf/zu"-Schaltung, die sonst oft verwandt wird. Evtl. bau ich noch einen Druckminderer ein, um das Ganze mal mit 1 bar zu probieren.

Was doof ist: Pre-Infusion läßt sich nicht getrennt für Einer/Zweier-Sieb schalten. Und eine manuelle Start-/Stop-Taste, die immer ohne Pre-Infusion ist, hat die Maschine ja nicht.

Leerbezüge zum Anwärmen der Gruppe dauern so halt länger...

 

Display/Offset/Steuerung:

Gut: das Display mit temperaturgenauer Anzeige.

Das Offset (Differenz zwischen realer und angezeigter Temperatur) läßt sich im Bereich von +/- 8 Grad einstellen.

Das ist gut, denn erstens langt der Temperaturbereich von 91 - 97 Grad u.U. nicht aus. Und es ist ja nur sinnvoll, wenn die angezeigte Temperatur mit der realen übereinstimmt. Nach recht umfangreichen Messungen bin ich bei einem Offset von plus 2 Grad angekommen.

Die Einstellung der Maschine ist gewohnt bescheuert. Beispiel Offset (aus dem Kopf geschrieben, ohne Gewähr):

Maschine in den Stand-By Modus bringen. Dann 10 Sekunden die Heißwassertasse drücken. Wenn die Ein/Aus LED und die der Heißwasserausgabe blinken, kann man den Offset mit der Einer/Zweier Taste steuern. Hier stimmt die Beschreibung von Chris Coffee nicht: Zweier-Taste erhöht die Temperatur, Einser Taste verringert die Temperatur (bei Chris steht's genau umgekehrt).

Dabei gibt es eine echte "Stolperfalle": Wenn zwei LED's leuchten, bedeutet das plus oder Minus zwei Grad ?

Das bekommt man nur raus, wenn man sich von einem Extrem (plus/minus 8 Grad) darauf zu bewegt.

Aber man gwöhnt sich an alles...

 

Bedienungsanleitung:

Mitgeliefert wird die von Vs. I und die nutzt nicht viel.

Aber im Netz ist die Richtige leicht zu finden (wenn auch in Englisch) - Chris Coffee...

 

Dampfdüse:

Die mitgelieferte vier-Loch-Düse ist recht "heftig". Milch in einem 0,3 l Kännchen aufzuschäumen geht kaum (zu viel Power). Ab einem 0,6er Kännchen geht's wirklich gut.

Einfacher geht es mit der optionalen 0,9 mm Vier-Loch-Düse. Man hat einfach etwas mehr Zeit und bekommt auch im kleinen Kännchen vernünftig Schaum hin.

...der "Doppelstecker"
...der "Doppelstecker"
Timerkabel raus aus der Maschine
Timerkabel raus aus der Maschine
die Elektronikbox
die Elektronikbox

 

Timer:

Ja, jetzt wird's lustig.

Der Timer (man kann die Maschine nur mit dem Spaziale-eigenen, teuren Timer betreiben) kommt ohne Anleitung. Die Programmierungsanleitung bekommt man wieder im Netz; zur Installation gibt es kaum Infos.

Auf Nachfrage bekam ich von meinem Händler drei Sätze auf englisch gemailt, die ihm Spaziale mitgeteilt hat.

Das dort erwähnte orange Anschlußkabel ist grau. Und am Timer und der Maschine sind die selben Anschlußstecker (zweimal weiblich). Ein Verbindungsstück fehlt. So kann man den Timer nicht anschließen. Also Stecker ab und Kabel verlötet...

Ich liebe das.

 

Aber der Reihe nach:

Zunächst muß man auf der Elektronikbox einen Schalter auf Timerbetrieb stellen.

Dazu muß man dran kommen. Also Tassenablage losschrauben, Seitenteil und Rückwand losschrauben. Das Abschrauben ist schon bescheuert genug gelöst; das Zusammenschrauben ist noch viel schlimmer (siehe mein Bericht zur Vs.I). So, da ist die Elektronikbox. ZweiSchalter. Der eine mit on/off beschriftet (steht auf "off") und ein zweiter mit "normal und eco". Wer nun glaubt, daß die Stellung "Eco" für Timerbetrieb steht (weil man damit ja Strom spart, weil das Ding nicht dauernd läuft), liegt falsch. Dieser Schalter schaltet zwischen 15/20 A um.

Um den Timer zu verwenden, muß man den on/off Schalter auf "on" stellen.

Dann sucht man das orange Kabel und entdeckt ein graues, das nach vorne Richtung Manometer führt. Und dort aufgerollt endet und mit einer Schutzkappe versehen ist.

Das Steckerdilemma ist behoben und alles läuft. Jetzt "nur" noch Maschine zusammenbauen und Timer programmieren.

Das geht halbwegs vernünftig - die Anleitung von Chris Coffee ist gut.

 

Fazit/Geschmack:

Die ersten caffes haben etwas unrund und bitter geschmeckt und ich wollte schon meiner alten Maschine nachtrauern. Aber nach ein, zwei Tagen war die Maschine eingelaufen und alles war gut - caffe gut wie eh und je.

 

Tja, jetzt die Frage: hat sich das Update gelohnt ?

Ja. Weil die Bedienung (nicht die Programmierung) einfacher geworden ist. Man weiß einfach eher, was Sache ist (Temperaturanzeige, Doppelmanometer) und kann mehr rumprobieren (Pre-Infusion). Und meine Frau freut sich über den Timer.

Ist der caffe besser ? Nö.

 

Fazit:

die Spaziale ist immer noch meine Lieblingsmaschine. Jetzt bedienbarer.

Alternativen ? Das Konzept ist schon sehr schlüssig; daher kaum.

Eine Marzocco GS3 ist teurer und der ein oder andere mag sie hübscher finden. Der caffe ist meiner Ansicht nach nicht (generell) besser. Wenn's kein Festwasser sein soll/darf: die Dalla Corte Mini. Oder eben doch die nette kleine Spaziale...

SPAZIALE S1 Vivaldi

SPAZIALE S1 Vivaldi

Kleine Doppelboilermaschine mit Festwasser / Rotationspumpe.

Bilder aus allen möglichen Ansichten unter: s1.rimpo.org - daher von mir nur ein paar wenige Detailaufnahmen.

FAKTEN

  • kleiner Dopperlboiler mit Festwasser und Rotationspumpe
  • Breite 43 cm, Tiefe 42 cm, Höhe 38 cm
  • Dampfkessel 2,5 l
  • Brühboiler 0,45 l
  • Heizung Dampf 1.250 W, Brühboiler 800 W
  • Gesamt: 2.200 W
  •  

LIEFERUMFANG

  • zwei Siebträger
  • eine Brühkopfdichtung
  • eine Dusche
  • ein Schlüssel zum Abschrauben der Dusche
  • eine vollkommen blödsinnige riesige Drahtbürste mit der man vielleicht einen rostigen Gartenzaun entrosten kann.
  • kein (!) Blindsieb
  • Bedienungsanleitung deutsch, halbwegs passabel.

ERFAHRUNGEN

Ich hab Sie trotz innerem Protest bei Franke/Bremer gekauft - was bleibt einem übrig, wenn Spaziale ab Werk wohl auch knapp über 2.000,- will und die Koffiezentrale aus den Niederlanden leider nicht nach Deutschland liefern darf.
Letztlich war ich halbwegs positiv überrascht, daß Franke die Spaziale nach etwas Gefeilsche für 2.045,- incl. Mwst. verkauft.
Lieferung innerhalb einer Woche.
Leider hat Franke sie nur mit grauen Seitenteilen („ach, die gibt`s auch in anderen Farben ?“).

 

Maschine kommt sehr gut verpackt an.
Mein ester Gedanke: „die muß aber noch wachsen ?!“ - o.k., ich bin das überdimensionierte Monster von VFA gewohnt. Ist jedenfalls eine erfeulich kompakte Maschine.

Erste Irritation: die Abtropfschale ist zwar recht groß, aber da fehlt doch was...keine Bohrung, kein „Nippel“ um den Ablaufschlauch anzuschließen. Moment, es ist ja auch keine Ablaufschlauch dabei, ist also Absicht. Und das bei einer Maschine, die für Bistros und ähnliches verwendet werden soll.
Also Klartext: Man kann keinen Ablaufschlauch anschließen, außer man bastelt mit richtig viel Aufwand. Es gibt keine vorgestanzte Öffnung, die man rausbohren kann. Es gibt keinerlei Halterung an der Unterseite. Nichts.
Aber: in der Praxis komm ich erstaunlich gut mit der recht großen Tropfschale klar. Leerbezug wie bei Wärmetauschern braucht`s ja auch (fast) nicht, damit reduziert sich die Abwassermenge natürlich auch.

 

Gut, anschließen, einschalten. Schön leise füllt sich der Kessel.
Brühboiler ist in geschätzten 3 Minuten auf Soll-Temperatur. Brühkopf wird recht schnell heiß. Grob geschätzt: 15 Minuten Aufheizzeit.
Die Reihenfolge beim Aufheizen ist auch ganz klar: erst der Brühboiler, dann der Kessel. Sinnvoll, denn dann kann sich der Brühkopf durchwärmen, während der Kessel hochheizt.
Klasse: der Dampfboiler ist seperat schaltbar.
Wer meist Espresso trinkt, kann hier sinnvoll Energie sparen.

 

So, was fällt sonst auf ?

Ja, erster Teil Spaziale`schen Schwachsinns.
Das Display zeigt die Temperatur in 5 Grad Schritten von 85 bis 120 (!) Grad an.
In der Amiversion (die einen Großteil des Spaziale`schen Schwachsinns behebt), gibt es eine 1 Grad genaue Anzeige in einem sinnvollen Bereich.
Na gut, ist einfach saudumm, Hauptsache ich kann die Temperatur gradgenau einstellen. Das geht, wenn auch etwas eigenwillig: Programmiermodus, dann leuchten immer die zwei mittleren LED`s. Durch Drücken der zwei-Tassen Taste oder der Boiler Taste (also links oder rechts von den beiden dauerleuchtenden) erhöht oder reduziert man die „Grundtemperatur“: z.B. eingestellt sind 95 Grad. Davon kann man jetzt +/- 1,2 oder 3 Grad programmieren.
Blöd ist, daß man im Normalbetrieb eben nur die „Grundtempertur“ sieht, sich also merken muß, ob man grad plus 2 oder minus 3 programmiert hat.

 

Gut, zwischendrin wieder was Positives:

Ich hab die Tempertur nur ein paarmal auf die Schnelle gemessen:
Offset von 3 Grad (also „Ist-Temperatur“ = „Soll-Tempertur minus drei Grad).
Scheinen aber alle Doppelboiler zu haben (sicher weiß ich`s bei der VFA und der dalla Corte Mini). Aber die Tempertur trifft die Maschine gut reproduzierbar und auch Änderungen der „Soll“ Tempertur um z.b. 2 Grad zeigen sich bei entsprechender Messung entsprechend.
Das ist o.k.
Erwartungsgemäß sollte man Siebträger & Gruppe immer durch einen ganz kurzen Schuß heißen Wassers auf Temperatur bringen. Naja, ist außer bei der dalla Corte kontruktionsbedingt immer nötig.

 

Dann, zweiter Teil des firmeneigenen Schwachsinns aus der Abteilung „wie vermeide ich, daß eine gute Maschine besser wird“:

Das Dampfrohr.

Drei Loch Düse. Funktioniert gut. Schäumt sich problemlos.
Das war der positive Teil.
Aber kann mir jemand sagen, warum das Rohr eine derart blöde Position hat (s. Bilder), daß kaum Platz zwischen Tropfschale und Dampfrohr und Kännchenwand ist ? Und warum ist das Dampfrohr bitte nicht um 360 Grad dreh- und schwenkbar wie bei den Amis ? Und warum muß man das Rohr und die Düse so kontruieren, daß die Reinigung wegen all der Ecken und Kanten möchlichst schwierig ist ?

 

Gut, ich beruhige mich wieder und schreib was Positives:
Die Maschine ist sehr leise. Pumpe schnurrt, nix vibriert.
Außerdem: kein Schaltknacken vom Pressostaten. Findet meine Frau beim Mittagsschlaf sehr angenehm.
Auch postiv: sehr leichtgängiges Zugventil für den Dampf. Halbe Umdrehung aufdrehen/zudrehen. Geht schnell und einfach. Kein unnötiges „rumkurbeln“.

 

Weniger clever: Hängt man die Maschine an den Timer, schaltet sie sich nur in den „Standby“-Modus. Sprich: es passiert nix. Nur die „Netz-LED“ geht an. Ist in der Amiversion (wenn ich`s richtig verstanden habe) maschinenintern gelöst (programmierbare Ein/Ausschaltung). Die „Economy-Taste“ bietet da auch wenig Hilfe: sie senkt den Energieverbrauch auf max. 1250 W - aber sicher nicht in dem Maße, daß es ein Anlassen über Nacht rechtfertigen würde. Und ob da nicht einfach öfters „An“-geschaltet wird und der Verbrauch am Ende derselbe bleibt... ? Jedenfalls funktioniert die Maschine ohne Einschränkung auch bei eingeschalteter Energiespareinstellung.

 

So, jetzt kommen noch zwei Punkte, wo ich wieder das Schimpfen anfangen werde:

Die Abtropfschale. Wenigstens schön groß und nach vorne rausziehbar. Aber warum müssen da drinnen überall irgendwelche „Querstreben“ sein ? Macht das Putzen fast unmöglich - klassische Dreckecken.

 

Und dann die Seitenteile. Die werden von fünf Schrauben gehalten.

Die erste ist vorne links und rechts neben der Abtropfschale. Wenn die draußen ist, dreht man die Schraube (sehr praktisch mit Plastikgriff) per Hand raus. Das ist einfach und sinnvoll. Weniger praktisch ist die Position von den Schrauben 2 - 5. Die Schrauben 2 & 3 erreicht man, indem man die Tassenablage abnimmt (eine Schraube lösen, dann abheben). Besser gesagt: man erreicht sie schlecht, denn da ist allerhand wie das Dampfventil oder der Kessel im Weg. Aber los bekommt man die Schrauben schon irgendwie. Wenn man glaubt das war`s: nein, denn irgendwelche Intelligenzbestien haben den Seitenteilen an der Unterseite zwei Nasen verpasst und die werden von unten ins Gehäuse geschraubt. Also Maschine kippen und mit einem kurzen Schraubenzieher lösen. Ja, und jetzt läßt sich das Seitenteil wirklich abnehmen.

Richtig witzig ist aber erst der „Weg zurück“.

Erste Hürde: die Edelstahlfront, auf der das Bedienfeld ist und die Rückwand müssen in die Seitenteile „eingefädelt“ werden. Das schafft man.

Es fängt erst dann richtig zu nerven an, wenn man nach der menschenfreundlichen Schraube 1 die Schrauben 2 und 3 reinschrauben will. Denn die treffen das Gewinde nur, wenn alles exakt an der richtigen Position ist. Ist man aber selten, weil immer irgendwas rausrutscht. Erschwerend kommt hinzu, daß man die Schrauben kaum in die richtig Position bringt und sich Hand und Arm verrenkt. Von Festschrauben mal ganz zu schweigen. Das ist völlig hirnrissig kontruiert.

 

ESPRESSO

Ach, richtig, die Maschine ist ja zum caffe-machen da.
Das kann sie.
Richtig gut sogar.
Ich kam noch nicht dazu, die VFA gegen die S1 zu probieren.
Mal ganz vage formuliert: die S 1 könnte den etwas dichteren, aber geringfügig weniger komplexen Geschmackseindruck liefern.
Was einem mehr behagt, ist Geschmackssache.
Aufschäumen klappt gut.

FAZIT

Die Ami-Version der S 1 ist dürfte schon nahe an der perfekten Maschine sein.
Es ist völlig unverständlich, daß diese Änderungen nicht übernommen wurden.
So bekommt man eine kompakte gute Doppelboiler Maschine mit einigen kleineren, völlig unnötigen Schwachpunkten. 

PLUS

  • Dampfdüse / Funktion
  • sehr leise (Pumpe / kein Klicken des Pressostaten)
  • Ablaßschraube Dampfkessel
  • Boiler seperat schaltbar
  • Espressoqualität
  • schön klein
  • Design (Geschmackssache)
  • Auslauf vom Siebträger gut zu reinigen
  • Dampfventil (Zugventil, leichtgängig)
  • Temperaturkonstanz
  • Tassen werden sehr gut warm
  •  

MINUS

  • Abtropfschale schwer zu reinigen
  • keine Anschlußmöglichkeit für Ablaufschlauch an der Abtropfschale
  • Befestigung Seitenteile
  • Dampdüse / Reinigung
  • Dampfdüse nicht schwenkbar / Position
  • Display in 5 Grad Schritten
  • nicht am Timer zu betreiben
  • Seitenteile / Edelstahlteile - „reinjonglieren“
  • keine Pre-Infusion (aber Düse o.ä.)
  • relativ wenig Platz unter der Gruppe
  • kein Pumpenmanometer



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